Positive Studien, aber zu wenig Gehör.
Homöopathie funktioniert nachweislich, braucht jedoch mehr Forschung.
Mehr als 300 randomisierte klinische Studien zur Homöopathie zählt die Berliner Gesellschaft „Informationen zur Homöopathie” 2023 auf ihrer Website auf – und mehr als die Hälfte davon weisen ein statistisch signifikantes positives Ergebnis zur Wirksamkeit der Homöopathie auf (https://informationen-zur-homoeopathie.de/klinische_forschung/).
Das Homeopathy Research Institut führt (Stand Ende 2022) 157 placebokontrollierte Homöopathie-Studien zu 95 verschiedenen Erkrankungen auf. 43 Prozent dieser Studien stellten fest, dass Homöopathie wirksam ist. 54 Prozent waren unschlüssig, aber nur 3 Prozent der Studien fielen negativ aus. Interessante Parallele: Eine Meta-Analyse von 1.016 systemischen Übersichtsarbeiten zu schulmedizinischen Behandlungen fiel für diese zu 45 Prozent positiv, zu 45 Prozent unschlüssig und zu 10 Prozent negativ aus. Die aktuell wieder verschärfte öffentliche Diskussion über die angeblich nicht nachgewiesene Wirksamkeit von homöopathischen Anwendungen lässt sich durch die Studienlage nicht bestätigen. Doch die Stimmen der Kritiker aus dem konventionell-medizinischen Lager werden eher gehört.
Dabei wird unterschlagen, dass laut Verband der klassischen Homöopathen vier von sechs Meta-Studien zur Homöopathie deren Wirksamkeit bestätigen. Beobachtungsstudien, die anders als klinische Studien im Medizinalltag und nicht unter künstlichen Bedingungen stattfinden, attestieren der Homöopathie regelmäßig von den Patienten bestätigte nachhaltige Therapieerfolge. Selbst für die Wirtschaftlichkeit der Homöopathie in Vergleich mit konventioneller Medizin gibt es positive Studienergebnisse.
Das einzige, was in der Studienlage zur Homöopathie fragwürdig erscheint, ist die Tatsache, dass nach 200 Jahren erfolgreicher Anwendung immer noch viel zu wenig in die Homöopathieforschung investiert wird.
Während die Pharmaindustrie bei der Entwicklung jedes neuen konventionellen Medikaments hohe Summen in Wirksamkeitsstudien steckt, gibt die Gesellschaft weltweit nur einen Bruchteil der gesamten Forschungsbudgets für Alternativmedizin aus. Der Überzeugung unzähliger Patientinnen und Patienten, denen die Homöopathie täglich hilft, wird das nicht gerecht.